Die weltmeisterlichen Malakoffs aus Vinzel

Im Restaurant Cœur de la Côte in Vinzel bereitet Doris Antonini ihre Malakoffs mit Gruyère AOP zu. Eine Begegnung mit dieser Gastgeberin, die sich rühmen kann, die besten Malakoffs der Welt herzustellen!

14 Mär 2022
Rund um Gruyère AOP

«Manchmal erzählen mir die Gäste, auch sehr alte Menschen, was sie hier erlebt haben. Das ist mir wichtig.»

Doris Antonini, Gastgeberin

Doris Antonini stammt aus dem Kanton Uri. Nach dem Studium an der Hotelfachschule in Luzern und einigen Monaten in Kanada zieht sie nach Zermatt, um mit einer internationalen Kundschaft arbeiten und ihr Englisch verbessern zu können. Dort lernt sie den damaligen Eigentümer des Cœur de la Côte kennen. Ein glücklicher Zufall, denn er bietet ihr an, in seinem Restaurant mitzuarbeiten. Interessiert an einer neuen Berufserfahrung und der Möglichkeit, ihr Französisch zu verbessern, lässt sie sich in der Weinregion La Côte nieder.

Hier entdeckt Doris die Malakoffs, auch Beignets de Vinzel genannt. Sie erinnert sich noch gut an ihre erste Kostprobe. «Ich hatte vorher noch nie davon gehört und fand sie sofort lecker und sehr originell. Sie wurden genau so serviert wie heute, mit Salat und etwas Trockenfleisch.»

Nach sieben Jahren der Zusammenarbeit sagt ihr der Eigentümer, dass er aufhören will und bietet ihr an, das Restaurant zu übernehmen. Doris war zunächst 20 Jahre lang Co-Geschäftsführerin mit einem Freund, den sie an der Hotelfachschule kennengelernt hatte. Seit drei Jahren leitet sie das Cœur de la Côte mit ihren treuen Mitarbeitenden allein.

Sie hat immer davon geträumt, ein Restaurant wie dieses in Vinzel zu führen: traditionell und einfach, aber mit qualitativ hochwertigen Produkten. Das seit 1896 bestehende Bistro ist immer noch dasselbe und trägt dazu bei, Vermächtnis und Tradition des Ortes fortzusetzen. «Manchmal erzählen mir die Gäste, auch sehr alte Menschen, was sie hier erlebt haben. Das ist mir wichtig.»

Im November 2021 gewann das Restaurant Cœur de la Côte die Malakoff-Weltmeisterschaften. «Ich habe dem ehemaligen Geschäftsführer vorgeschlagen, mit mir an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Es war seine Grossmutter, die das Restaurant eröffnet hatte und ich wollte diese Meisterschaft mit ihm teilen.» Am Tag des Wettbewerbs hatte sie zehn Minuten Zeit, um die Malakoffs herzustellen. Die Jury bewertete nach fünf Kriterien: Geschmack, Qualität des Gerichts und des Frittierens, Temperatur und allgemeines Erscheinungsbild. Von sieben Juroren stimmten sechs für die von Doris hergestellten Malakoffs.

Die Geschichte der Malakoffs begann während des Krim-Krieges im Jahr 1855. Englische und französische Truppen, denen zahlreiche Söldner aus der Schweiz angehörten, waren an der Eroberung der Festung Malakoff beteiligt. Am Ende des Krieges bat Napoleon III. seine Köchin, die nach 14 langen Monaten der Belagerung ausgehungerten Soldaten zu verpflegen. Diese briet Käse und das Gericht wurde als Erinnerung an diese Schlacht dann Malakoff genannt. Seitdem wird das Rezept oft mit Gruyère AOP zubereitet.

 

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