Danielle Rouiller, die Leidenschaft für Kühe, vom Vater zur Tochter

Danielle Rouiller übernahm im Jahr 1999 zusammen mit ihrem Vater den ehemaligen Bauernhof der Landwirtschaftsschule von Cernier. Sie kannte die Örtlichkeiten gut, denn ihr Vater war bis dahin für die Kühe dieses Ausbildungszentrums verantwortlich.

15 Mär 2021
Rund um Gruyère AOP
©Aliénor Held

« Bio ist vor allem eine Geisteshaltung. Das ist sehr entwicklungsfähig! Mit dem Lernen haben wir viele unserer Praktiken weiterentwickelt! » 

Danielle Rouiller, Präsidentin der Käsereigenossenschaft von Chézard-Saint-Martin

Als ihr Vater ihr nahe legte, eine Bewerbung für die Übernahme dieses Bauernhofs einzureichen, schlug Danielle vor, sich dem Bio-Landbau zuzuwenden. Er war sofort einverstanden, er hatte sogar den gleichen Wunsch.  Und im Dezember desselben Jahres wurden sie Bio-Bauern in Cernier.

Sie mussten sich beide in der biologischen Landwirtschaft ausbilden. Da die Bio-Bauern eng miteinander verbunden sind, besuchten sie zahlreiche Bauernbetriebe in der Romandie, um mehr über ihren neuen Beruf zu erfahren. Die Entscheidung für einen Milchwirtschaftsbetrieb war naheliegend, da ihr Vater die Kuhherde in- und auswendig kannte. Danielle, die an der ETH Agronomie studiert hat, versichert: «Es war schwieriger das praktische Handwerk zu lernen als das Bio! Bio ist vor allem eine Geisteshaltung. Das ist sehr entwicklungsfähig!  Mit dem Lernen haben wir viele unserer Praktiken weiterentwickelt!»

Danielle Rouiller offerierte daraufhin ihre Milch der Käserei von Daniel Maurer. Zu dieser Zeit war er für diese Produktion nicht ausgerüstet und gestand, dass er nicht wusste, was er damit machen sollte. Doch im selben Jahr versuchte Coop ihr Angebot an Bio-Käse zu vergrössern. Ein Glücksfall für Danielle und für den Käser von Chézard-Saint-Martin, der infolgedessen mit der Herstellung von Bio-Gruyère AOP begann! 

Danielle Rouiller ist auch Präsidentin der Käsereigenossenschaft, traditionell und biologisch. Die Organisation besteht aus Produzenten verschiedener Grösse. Daher ist eine gewisse Flexibilität bei den zu produzierenden Mengen wichtig. Manchmal unterstützen sie sich gegenseitig, um die Produktionsquoten von Gruyère AOP zu erreichen.

«Von Anfang an ist die Nachfrage nach Bio-Gruyère AOP gestiegen. Das war eine Chance für alle Produzenten. So konnten wir gemeinsam wachsen, Schritt für Schritt.» 

Für Danielle Rouiller, die das Anwesen heute mit ihrem Neffen Antoine El Hayek, Mitglied der Kommission Bio der Sortenorganisation Gruyère und dessen Frau Audrey El Hayek leitet, ist es wichtig, eine Herde zu haben, die mit der Bio-Philosophie übereinstimmt. Zum Beispiel braucht es Zweinutzungskühe. Sie hat sich deshalb für die Rasse Montbéliarde entschieden.  Auch ein Muni gehört zur Herde. Auf diese Weise kann sie die künstlichen Befruchtungen beschränken. Seit mehreren Jahren lässt sie die Kälber länger bei ihren Müttern, um ihre Bindung zu fördern. «Durch die Trennung wird ihnen viel Know-how vorenthalten. Die Kuh lehrt ihrem Kleinen viel!»

Aus all diesen Gründen misst sie der Produktion von Qualitätsmilch für den Gruyère AOP und speziell für den Bio-Gruyère AOP eine so grosse Bedeutung zu.

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