Ein Hersteller von Gruyère d’Alpage AOP zum IPG-Delegierten ernannt

Jean-Claude Pittet, Milchproduzent in Cottens, wurde im November letzten Jahres zum Delegierten der Sortenorganisation Gruyère ernannt. Er gehört nun zu den 50 Vertretern von Produzenten, Käsern und Affineuren, die die wichtigen Entscheide treffen, um den Gruyère AOP zu verteidigen und seine Zukunft bestmöglich zu sichern. «Mit dieser Funktion vertrete ich die Produzenten von Gruyère d’Alpage AOP.» Jean-Claude Pittet engagiert sich schon lange und ist auch seit über 20 Jahren Präsident der Käsereigenossenschaft Cottens.

17 Feb 2021
Rund um Gruyère AOP
©Aliénor Held

«Ich erkläre Ihnen gerne unsere Arbeit. Es ist gut zu wissen, dass der Gruyère d’Alpage AOP nicht von selbst auf den Tisch kommt.»

Mireille Pittet

Seit 1949 verbringt die Familie Pittet den Sommer auf der Alp Amburnex, die der Stadt Lausanne gehört. Schon als Kind ging Jean-Claude gerne auf die Alp und half seinem Onkel. Im Jahr 1989 übernahm er gemeinsam mit seinen Eltern die Alp. Seit 2011 sind er und seine Ehefrau Mireille jedes Jahr von Mitte Mai bis Anfang Oktober dort oben, zusammen mit 80 Milchkühen, 150 Stück Jungvieh, wovon ein Teil fremdes Vieh ist. Sein Sohn Simon, mit dem er seit 2017 eine Partnerschaft bildet, bleibt in Cottens und bewirtschaftet den Talbetrieb.

Im Jahr 2016 wurde Jean-Claude Pittet Schweizer Meister bei den Swiss Cheese Awards. Bei dieser Gelegenheit erhielt er auch die Auszeichnung für den besten Gruyère d’Alpage AOP. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt jedem Arbeitsschritt, vom Melken der Kühe bis zur sechswöchigen Lagerung der Gruyère d’Alpage AOP im Käsekeller. Im Laufe der Jahre verbesserte er seine Anlagen. Heute verfügt er über zwei Kessi, eine Zentrifuge, einen Dampfkessel und einen Käsekeller mit Kühlsystem.

Die Arbeit bestimmt auf der Alp Amburnex den Tagesablauf. Während seine Angestellten sich um das Vieh und das Melken kümmern, stellt Jean-Claude Pittet den Gruyère d’Alpage AOP her. Zu Beginn der Alpzeit produziert er jeden Morgen sechs Laibe. Diese Menge nimmt im Laufe der Wochen ab bis auf drei Laibe am Saisonende. Die Käse werden von Hand gesalzen, abgerieben und gedreht. Die saisonale Produktion beträgt ungefähr 440 Laibe zu 30 kg. Diese reifen während fünf bis sechs Wochen auf der Alp, bevor sie in die Affinage-Keller von Fromage Gruyère SA in Bulle gebracht werden.

Auf der Alp Amburnex gilt für Jean-Claude, Mireille und die 2 oder 3 Angestellten ein anderes Leben, geprägt vom Rhythmus des Melkens und der Käseherstellung. Damit alles gut läuft, müssen die Aufgaben gut verteilt sein, damit jeder seine Arbeit kennt. «Es ist nicht immer einfach. Manchmal haben die Angestellten noch nie auf einem Bauernhof gearbeitet, so dass wir sie vor der Alpzeit in Cottens ausbilden.»

Dieses Leben gefällt auch seiner Ehefrau Mireille. Sie freut sich, wenn Wanderer vorbeikommen. «Ich erkläre Ihnen gerne unsere Arbeit. Es ist gut zu wissen, dass der Gruyère d’Alpage AOP nicht von selbst auf den Tisch kommt.» Für die Zukunft planen Mireille und Jean-Claude einen kleinen Laden für die Besucher einzurichten.

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